„Ein uraltes, unscheinbares griechisches Heilkraut, welches an den trockenen Hängen der griechischen Berge wächst, ist wieder gefragt. Seit jeher in der griechischen Volksheilkunde geschätzt, ist die Zistrose (Cistus incanus), auch Cistus genannt, als "Heilkraut für Körper, Geist und Seele" populär geworden. Auf Chalkidiki, wo viele Einheimische täglich Cistus- Tee trinken, gibt es angeblich besonders viele 100- Jährige. Denn: Cistus soll die Zellen vor frühzeitiger Alterung schützen, den Körper entgiften und sogar bei Akne und Neurodermitis helfen. „
Hauptanwendung:
- Antibakteriell (v.a. Bronchitis, Blasenentzündung, beginnende Erkältung, Borreliose)
- Antiviral (Pfeiffersches Drüsenfieber, echte Grippe)
- Antioxidativ (Die Polyphenole haben einen Einfluss auf den Zellstoffwechsel, verzögern die Zellalterung und wirken vorbeugend gegen altersbedingte Krankheiten)
- Schwermetallausleitend
Inhaltsstoffe:
- Labdanum
- Polyphenole
- Harz
- ätherische Öle
Familie:
Die Cistrose gehört nicht, wie ihr Name vermuten lässt, zu den Rosen-, sondern zu den Zistrosengewächsen/ Malvengewächse. Den Namen Rose erhielt sie wohl wegen ihres Duftes.
Ort:
Gesamter Mittelmeerraum, kanarische Inseln
Sammelzeit:
Mai bis Juni
Anwendung: (nur Fertigpräparate verwenden!)
Innerlich:
Tee: Die Blätter und Zweige der Zistrose kann man als Tee trinken (sehr zu empfehlen: LR- LIFETAKT CISTUS INCANUS TEE- auf gute Qualität achten!)
Äußerlich:
Abkochung: Gegen vielerlei Hautprobleme (Bsp. Akne und Neurodermitis) kann man eine Zistrosen Abkochung auch äußerlich als Waschung, Bad oder Umschlag einsetzen
Andere Anwendung:
Das Harz der Zistrose Ladanum kann man auch zum Räuchern verwenden
Wissenswertes über die Zistrose
Zistrose bei Erkältung und Grippe
Die Zistrose ist eine sehr alte und sehr starke Heilpflanze.
Erste Hinweise auf die Verwendung der Zistrose für medizinische Zwecke stammen aus dem 4. Jhd. vor Christus.
Im Jahr 2009 wurden die ersten klinischen Studien mit der Zistrose durchgeführt.
An der Charité in Berlin initiierten Forscher eine randomisierte und placebokontrollierte Studie mit 160 Patienten mit einer Erkältung. Sie erhielten einen Zistrosenextrakt (CYSTUS052), der einen hohen Prozentsatz an Polyphenolen enthält und sich in der Vergangenheit bereits als stark antiviraler Wirkstoff gegen Grippe bewährt hat.
Die meisten Erkältungssymptome und auch der Entzündungsmarker CRP nahmen in der Zistrosen Gruppe signifikant ab, während es in der Placebogruppe zu einer kaum auffälligen Verbesserung kam.
Die Polyphenole der Zistrose lagern sich wie ein Film um das Virus und verhindern somit dessen Anheftung an die Wirtszelle.
Die Zistrose wirkt also sowohl bei Pilzinfektionen als auch bei viralen und bakteriellen Erkrankungen.
Zistrose gegen Borreliose
Nachdem Borreliose- Patienten in Selbsthilfegruppen davon berichteten, dass sich nach der Einnahme von Zistrosenpräparaten ihre Beschwerden (Schmerzen in den Gelenken) ganz beträchtlich besserten, veröffentliche die Leipziger Universität im April 2010 eine Studie und zeigte darin, dass insbesondere das ätherische Zistrosenöl auf Borrelien tödliche Wirkung haben.
Da es sich leider nur um einen Laborversuch handelte, lässt sich keine Dosis nennen, in der das Zistrosenöl nun tatsächlich wirksam wäre, so dass Betroffene hier gemeinsam mit dem Arzt eine individuelle passende Dosis wählten sollten.
Zistrose bei Alzheimer.
Bei einer italienische Studie 2013 von der Universität von Kalabrien fanden Forscher heraus, dass die Zistrose die Acetylcholinesterase und die Butyrylcholinesterase hemmt, zwei Enzyme, die am Abbau von Gehirnbotenstoffen beteiligt sind.
Bei Alzheimer werden bekanntlich zur medikamentösen Behandlung die sog. Cholinesterasehemmer eingesetzt.
Sie hemmen die genannten Enzyme und sorgen so für einen höheren Gehalt an Botenstoffen im Gehirn und folglich zu einer besseren Gehirnleistung, was die Entwicklung der Demenz verzögert.
Ähnlich scheint der Wirkmechanismus der Zistrose zu sein. Die Wirkstärke der Heilpflanze wird selbstverständlich geringer sein als jene der Arzneimittel, doch könnte die Zistrose hier immerhin präventiv oder in der begleitenden Therapie hilfreich sein
Welche Sorte ist die wirksamste?
Die Wirksamkeit der grau behaarten Zistrose, der Cistus Incanus, wurde mit Forschungsergebnissen belegt. Diese Zistrose soll mehr Heilwirkungen und antioxidative Eigenschaften besitzen als andere Arten. Jedoch werden die verschiedensten Cistus Varianten eingesetzt. Erfahrungsberichte sprechen auch diese positiven Eigenschaften zu. Auf jeden Fall sollte man beim Kauf allerdings darauf achten, dass man wild wachsende beziehungsweise biologisch angebaute Sorten bekommt.
Zistrosentee ist mittlerweile nicht nur in Apotheken, Bioläden oder Reformhäusern, sondern auch in gut sortierten Drogeriemärkten erhältlich. Von Teebeuteln oder offenem Tee, bei dem genauere Deklarationen über Herkunft und Inhalt nicht zu ersehen sind, ist Abstand zu nehmen.
Aromatherapie zur Anwendung:
Aus dem Laudanum, dem harzigen Produkt, welches die Blätter bei intensiver Sonnenstrahlung ausschwitzen, wird ein ätherisches Öl destilliert. Dieses ist in der Parfumindustrie sehr begehrt und kommt darüber hinaus bei der Aromatherapie zur Geltung.
Dabei wird über das Sinnesorgan Nase das Gehirn stimuliert, mit der Folge, dass Noradrenalin und Dopamin, beide „Botenstoffe des Glücks“, vermehrt ausgeschüttet werden, was seinerseits zur Stabilisierung des seelischen Gleichgewichts führt.
Bachblüte: Rock Rose – innere Unruhe, Panik
Als Bachblüte "Rock Rose" steht eine Verwandte der Zistrose für die Bewältigung von Panik. Die hier verwendete Pflanze gehört ebenfalls zur Familie der Zistrosengewächse. (=gewöhnliche Sonnenröschen)
Der Rock Rose Zustand ist gekennzeichnet durch Panik, extreme Angst, Schrecken, Schrecken und Zusammenbruch des Nervensystems in Notfällen und Extremsituationen.
Nützlich in allen Fällen von Unfällen, schweren Verletzungen, Naturkatastrophen.
Rock Rose beruhigt das vegetative Nervensystem.
Auch nützlich für Kinder, die nach heftigen Alpträumen nachts aufstehen, schreien und weinen.
Mythologie
Cistus ladaniferus und Cistus villosus scheiden über ihre ledrigen Blätter eine angenehm duftende, harzartige Masse aus, das Ladanum. Dieser Stoff faszinierte schon die Menschen der griechischen Antike und die Cistrose wurde zur heiligen Pflanze des minoischen Reiches gekrönt. Sie wurde bei rituellen Räucherungen in Tempeln eingesetzt sowie als Salböl verwendet. Verletzten Kriegern verhalf sie zu schnellen Wundheilungen und Frauen erhofften sich durch ihre Anwendung ewige Jugend und Schönheit.Auf der Halbinsel Chalkidiki (Nordgriechenland) erzählt man die Legende:
Einst hielten die Götter auf dem Olymp Rat, um zu entscheiden, welche Pflanzen bestimmte Heilaufgaben übernehmen sollten. Die Zistrose erhielt von den Göttervätern die Aufgabe, die Wunden der in der Schlacht verletzten Kämpfer zu heilen. Sehr zum Ärger der Göttinnen. Diese waren überzeugt, das Kraut sei mit den zart rosafarbenen Blüten viel eher zur Schönheitspflege geeignet. Das Resultat: Die Zistrose durfte beides: heilen und verschönern. Tatsächlich war die Pflanze in der Antike äußerst begehrt. Das Harz war als Kosmetikum und als Hilfe bei Haut- und Haarproblemen beliebt. Ebenso wurde Cistus als Heilmittel gegen Krankheiten geschätzt. Vor allem aber nutzten die griechischen Bauern und Mönche der berühmten Athos-Klöster das Kraut für unterschiedlichste Gesundheitsstörungen.
Die positive Wirkung ist keine Legende
Neuere Forschungen (siehe oben) haben bewiesen, dass die überlieferten Wirkungen der Cistrose durchaus nicht ins Reich der Mythologie oder allenfalls in das der Esoterik gehören. Vielmehr ist die Pflanze auf Grund des breiten Spektrums ihrer medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe, vor allem des hohen Gehaltes an Polyphenolen, den Menschen auch heutzutage zur Erhaltung ihrer Vitalität (Anti-Aging) und Gesundheit dienlich. Die wissenschaftliche Gesellschaft Herba Historica verlieh ihr den Titel „Pflanze des Jahres 1999“.