Allgemeines:
Volksname: Butterblume, Gichtblatt, Feigenkraut, Frühlingssalat
Das Wort Scharbock ist die veralte deutsche Bezeichnung der Krankheit Skorbut und weist auf die Bedeutung der Pflanze zur Vorbeugung gegen Skorbut.
Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse= Ranunculaceae
Blütezeit: Ende März bis Mai
Sammelzeit: Februar bis April! Vor der Blüte!!!
Inhaltsstoffe: Vitamin C (Blätter), Anemonin, Protoaenmonin, Saponine, Gerbstoffe, Asparagin (Wurzel), Urease (Wurzel)
Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blütenknospen
Heilkunde: Die Blätter des Scharbockskrautes werden volksheilkundlich vor allem bei Vit C- Mangel eingesetzt. Auch als Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit (häufig Vit C Mangel) und zur Blutreinigung sind sie bekannt. Mann nimmt die Blätter entweder gepresst als verdünnten Frischsaft zu sich oder schneidet sie in diverse Speisen.
Tee aus den getrockneten Blättern kann bei Hautunreinheiten angewendet werden. Sitzbäder und Dampfanwendungen mit Scharbockskrauttee sind als altes Mittel gegen Hämorrhoiden bekannt.
Aufgrund der Signaturenlehre wurden die Wurzelknollen vor allem früher gegen Warzen (u.a. Feigwarzen) eingesetzt. Da die Wurzelknollen ähnlich wie Feigwarzen aussehen wurden sie traditionell gegen Warzen verwendet. Der scharfe Saft der Wurzelknollen kann Warzen tatsächlich quasi wegätzen.
Küchenpraxis: Die säuerlich-scharfen Blätter des Scharbockskrautes sind seit jeher als eine der ersten Vitamin C Quellen des Jahres bekannt.
Scharbockskrautblätter enthalten Protoanemonin, ein schwach giftiges Alkaloid, das vor der Blüte der Pflanze nicht bedenklich ist, wenn man es in kleinen Mengen konsumiert.
Am besten schneidet man die Blätter in Salate, streut sie gehackt aufs Butterbrot oder verfeinert damit Suppen, Kräuter-Soßen und Aufstriche.
Sie passen auch gut in Bratlinge, Risottos, Eierspeisen, Brotteige, Kräutersalz oder Essig- und Ölzubereitungen.
Die Blütenknospen können wie Kapern eingelegt werden.
Sobald das Scharbockskraut zu blühen beginnt sollten die jungen Blätter nicht mehr gegessen werden.
Scharbockskrautbutter
Dieser köstliche Brotaufstrich mit Scharbockskraut ist ganz leicht herzustellen.
Du benötigst:
- 250 g Butter oder als vegane Alternative Margarine
- zwei Hände voll Scharbockskraut
- eine fein geschnittene Zwiebel
- eine fein geriebene Möhre
- 4 EL Tomatenmark
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Zubereitung erfolgt in wenigen Schritten. Scharbockskraut kleinschneiden und mit den anderen Zutaten unter die weiche Butter oder Margarine rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Der fertige Aufstrich ist für einige Tage im Kühlschrank haltbar.
Wildkräuterfrischkäse:
Du benötigst:
- 200 g Frischkäse
- 1 kleine Zwiebel
- etwa 1 TL mildes Paprikagewürz
- Frische Wildkräuter
Die Kräuter kannst du natürlich ganz nach deinem eigenen Geschmack und den Pflanzen in deiner Umgebung zusammenstellen und mischen.
Hier aber eine mögliche Mischung als Inspiration:
- 10 Scharbockskrautblätter
- 5 Gundermannblätter
- 3 Bärlauchblätter
- 2 Löwenzahnblüten
- eine Handvoll Vogelmiere
- 5 Sauerampferblätter
- 3 Schafgarbenblätter
- 2 Esslöffel Wiesenschaumkraut
- 10 Gänseblümchenköpfe
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Alle Kräuter bis auf die Gänseblümchenköpfe sehr fein hacken.
Zwiebel fein schneiden. Zwiebel mit Paprikagewürz, Frischkäse und einem bis zwei Esslöffel Wasser gut verrühren. Kräuter vorsichtig daruntermischen und nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken Mit Gänseblümchenköpfen verzieren Im Kühlschrank verwahren und innerhalb weniger Tage aufbrauchen.
Räuchern
Das Scharbockskraut bildet beim Räuchern einen stechenden Geruch und wird daher nur selten pur verräuchert. Meist wird es mit duftenden Blüten und Harzen gemischt. Eine Räucherung mit Scharbockskraut wirkt kraftspendend und hilft zielstrebig neue Wege zu verfolgen. In früheren Zeiten wurde Scharbockskraut bei jenen Kindern verräuchert, die dem bösen Blick erlegen waren.